Was ist der Maya-Zug?

Der Maya-Zug (spanisch: Tren Maya) ist eine Eisenbahnstrecke, die vor allem dazu dienen soll, den Tourismus in Mexiko anzukurbeln. Die Strecke verbindet beliebte Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel Yucatán mit den Bundesstaaten Quintana Roo, Chiapas, Yucatán und Campeche. Die Umsetzung des Projekts begann 2018. Ein Beginn des Zugverkehrs ist für das Jahr 2023 geplant. Die Betreiber hoffen darauf, täglich 8.000 Fahrgäste anzuziehen.
Die Vision hinter dem Projekt besteht darin, mit Hochgeschwindigkeitszügen die berühmten Strände der Riviera Maya mit den Maya-Ruinen, Städten voller Kultur und touristischen Zielen auf der Halbinsel Yucatán und darüber hinaus zu verbinden.
Über das Maya-Zug-Projekt
Das umfangreiche Bahnprojekt wurde erstmals 2018 mit der Prämisse angekündigt, ein weitläufiges Verkehrsnetz auf der Halbinsel Yucatán zu schaffen, um Besuchern eine schnelle Anreise zu Tourismuszentren zu ermöglichen.
Die Vision des abgeschlossenen Projekts ist es, eine 1.500 Kilometer lange Eisenbahnstrecke mit 17 Haltestellen entlang der Strecke zu entwickeln, die den Transport und die Zugänglichkeit für Touristen im Südosten Mexikos sehr viel einfacher macht.
Verschiedene Routen
Der Zug wird auf drei verschiedenen Routen verkehren: Karibikroute, Golfroute und Dschungelroute.
Die Karibikroute wird Cancún mit dem südlichen Ende von Quintana Roo verbinden, mit Halt in Puerto Morelos, Playa Del Carmen, Tulúm und Bacalar.
Die Golfroute verbindet Cancún mit Merida und passiert die antiken Ruinen von Chichen Itza, bevor sie nach Süden in Richtung Campeche führt.
Die Dschungelroute verbindet den südlichen Teil von Quintana Roo mit dem südlichen Bundesstaat Campeche und macht einen Halt an der berühmten Maya-Ruinenstätte Calakmul.
Projektbudget und Zeitplan
Die geschätzten Kosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 6,5 Mrd. Euro, und die Bauzeit soll vier Jahre betragen. Seitdem das Projekt im Gange ist, hat der Finanzbedarf das veranschlagte Budget jedoch deutlich überschritten.
Das Projekt fand breite Unterstützung, da es die lokale Wirtschaft ankurbeln und eine touristische Infrastruktur im Lande schaffen kann. Es wurde geschätzt, dass das Projekt bis zum Jahr 2020 etwa 80.000 Arbeitsplätze und einige Jahre später weitere 150.000 Arbeitsplätze schaffen wird.
Einige Kritiker des Projekts haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen geäußert, die durch das Projekt entstehen könnten.
Die Bahn auf der Halbinsel Yucatán
Dieser Abschnitt umfasst rund 257 Kilometer Gleise zwischen Cancún und Izamal. Die Entwickler haben den Bau von drei Bahnhöfen entlang der Strecke geplant, obwohl Regierungsbeamte angedeutet haben, dass die Haltestellen aus betrieblichen Gründen geändert werden könnten.
Die derzeit geplanten Bahnhöfe befinden sich in Chichen Itzá, Yucatán, Valladolid, Yucatán, und Xcán.
Während der vierte Abschnitt des Projekts bereits in Angriff genommen wurde, sollen in der letzten Phase, dem fünften Abschnitt, rund 121 Kilometer Strecke zwischen Cancún und Tulúm entstehen.
Die Entwickler möchten das Projekt mit Stationen in Cancún Innenstadt, Cancún Flughafen, Puerto Morelos, Playa del Carmen und Tulúm sowie Haltestellen in Xcaret, Puerto Aventuras und Akumal abschließen.
Sehenswürdigkeiten entlang der Route des Maya-Zugs
Die beliebtesten Ausflüge mit dem Maya-Zug führen voraussichtlich nach Chichén Itzá, der größten archäologischen Stätte der präkolumbianischen Maya-Zivilisation auf der Halbinsel Yucatán. Mit Tausenden von Besuchern pro Tag ist Chichén Itzá eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Mexiko. Tagesausflüge zu der antiken Stätte sind besonders bei Touristen in Cancún beliebt. Wenn man bedenkt, dass die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus sechs Stunden dauert, dürfte der Maya-Zug eine attraktive Alternative für die Touristen werden.
Eine weitere stark nachgefragte Strecke wird die Karibikroute sein, da die Touristen die Riviera Maya mit dem Zug vertikal durchfahren können. Diese Richtung würde auch Touristen zu den beliebten Stränden südlich von Tulúm transportieren. Bacalar zum Beispiel ist bei Touristen sehr beliebt, liegt aber vier Autostunden von Cancún entfernt. Durch den Anschluss an die Zugstrecke würde sich die Reisezeit erheblich verkürzen, sodass sie für Touristen leichter und bequemer zu erreichen wäre.
Während Merida, Palenque, Cancún, Playa del Carmen und Tulúm bei den Besuchern schon jetzt sehr beliebt sind, hat die mexikanische Regierung sogenannte Pueblos Mágicos (magische Städte) in die Route aufgenommen. Man hofft darauf, dass die Touristen die Schönheit und Geschichte der weniger bekannten Orte der Region erkennen werden.
Diese touristisch noch wenig erschlossenen Städte liegen tief im ländlichen Mexiko. Das Konzept der magischen Städte stammt vom Tourismusministerium und wurde schon 2001 geplant. Das Ziel besteht darin, den Charakter der Region zu bewahren und trotzdem eine bessere Infrastruktur für den Tourismus zu entwickeln.
Schon heute ziehen die Pueblas Mágicos Touristen an, die keinen klassischen Badeurlaub suchen und sich eine Alternative zu längst bekannten Rundreisen wünschen. Inzwischen gibt es über 130 solcher Orte. Sie haben noch ihren authentischen Charakter. Man findet dort Architektur aus der Kolonialzeit, aber auch Stadtlandschaften und die lokale Küche.
Im Folgenden finden Sie kurze Beschreibungen einiger besonders interessanter Städte, die noch nicht vollständig für den Tourismus erschlossen sind und zweier von Touristen noch wenig besuchter Bundesstaaten:
Izamal in Yucatán
Izamal, die Stadt der drei Kulturen, ist so ein Ort. Hier gibt es noch viele Überreste der Maya-Kultur, etwa die Pyramide Kinich-Kakmó. Aber auch die Kultur der Spanier hat ihre Spuren hinterlassen. Das Kloster San Antonio da Padua etwa lohnt einen Besuch. Und schließlich hat die Stadt einen modernen mexikanischen Teil. Die oft gelb gestrichenen Gebäude haben Izamal den Beinamen „gelbe Stadt“ verschafft. Wer das entspannte Flair dieser Stadt erleben will, sollte den Markt auf dem Hauptplatz besuchen, der gleich bei dem berühmten Kloster liegt.
Campeche-Stadt in Campeche
Diese Stadt ist ein weiteres verstecktes Juwel entlang des Maya-Zuges. Diese zweite magische Stadt mit ihren farbenfrohen Gebäuden im Kolonialstil beherbergt das Maya-Museum und einen botanischen Garten entlang der Uferpromenade am Golf von Mexiko.
Der Bundesstaat Campeche grenzt im Norden an den Bundesstaat Yucatán, im Osten an den Bundesstaat Quintana Roo und im Westen an den Bundesstaat Tabasco. Im Süden hat Campeche eine Staatsgrenze zu Guatemala.
Besuchenswert ist vor allem die Hauptstadt Campeche. An der Stelle der heutigen Stadt hat eine Siedlung der Maya bestanden, welche den ersten spanischen Eroberern erbitterten Widerstand leistete. Den Spaniern ist es bis 1540 nicht gelungen, diese Region unter ihre Kontrolle zu bringen. Nachdem die Eroberung schließlich glückte, gründeten die Spanier auf der Mayastadt Ah Kin Pech die Stadt Villa de San Francisco Campeche. Wenige Jahre später war Campeche ein wichtiger Verbindungshafen nach Europa.
Dadurch wurde die Stadt sehr reich, war jedoch auch vielen Angriffen von Piraten ausgesetzt. Der schwerste dieser Angriffe fand 1664 statt. Danach bauten die Spanier eine Festung, die noch heute das Stadtbild prägt.
Heute lebt Campeche teilweise vom Tourismus, teilweise von der Ölförderung und vom Fischfang.
Chiapas
Der Bundesstaat Chiapas gehört zu den mexikanischen Bundesstaaten mit dem größten indigenen Bevölkerungsanteil in Mexiko. Die Menschen hier haben es geschafft, einen ausgesprochen unbeschwerten Lebensstil beizubehalten, der sich in fröhlichen Farben überall äußert. Der Bundesstaat ist reich an traditionellen Märkten mit den Ständen der Kunsthandwerker.
Je weiter man in das Innere von Chiapas kommt, desto üppiger wird die Pflanzenwelt. Im Urwald leben viele verschiedene Pflanzen und Tiere. Man findet hier ruhige Flüsse, große Seen, Schluchten, komplexe Höhlen und weite Wälder voller Pinien in einem gebirgigen Hochland.
Tabasco
Der Name des Bundesstaats Tabasco kommt aus dem Nahuatl. Das Wort tlahuashco heißt soviel wie überschwemmtes Land und tatsächlich ist dieser Bundesstaat berühmt für seinen Wasserreichtum. An der Mündung des Flusses Grijalva liegen weite Sumpflandschaften.
Tabasco grenzt im Osten an Campeche, im Süden an Chiapas, getrennt durch den Usamacinta, und im Westen an Veracruz. Typisch für Tabasco sind außer den Sümpfen die Rinderzucht und die Ölförderung.
Eine Liste aller Haltestellen
In Quintana Roo wird der Zug in Cancún, Puerto Morelos, Playa del Carmen, Tulúm, Felipe Carrillo Puerto und Bacalar Halt machen.
In Campeche sind Stationen in Escárcega, Campeche, Xpujil und Calakmul vorgesehen.
In Yucatán werden die Züge in Maxcanú, Merida, Izamal, Chichén Itzá und Valladolid halten.
Chiapas und Tabasco bekommen mit Palenque und Tenosique jeweils eine Haltestelle.